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Steigende Nachfrage für neue Verbundforschung

21. April 2009

Der Patient muss nicht in die Klinik. Facharzt und Spezialist sind am Krankenbett digital vernetzt und beraten die Therapie. Das Land fördert solche Verbundprojekte.

Greifswald/MVregio - Die Anfang 2008 gestartete neue Verbund- und Technologie-förderung des Landes trifft in Mecklenburg-Vorpommern auf eine steigende Nachfrage.

Darüber informierte heute der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Jürgen Seidel, auf der 4. Landesstrategiekonferenz Wissenschaft und Wirtschaft in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald.

"Klares Ziel für den neuen Kurs sind zukunftsorientierte Arbeitsplätze. Wir wollen jungen Familien im Land Perspektiven aufzeigen, hierzu gehören attraktive und wissensbasierte Jobs in Mecklenburg-Vorpommern", betonte Seidel. Im Rahmen der Verbundforschung wurden 21 Projekte mit 92 Anträgen und einem Zuschussvolumen in Höhe von 25,8 Mio. Euro an Unternehmen und Forschungseinrichtungen in M-V ausgereicht. Die Mittel aus den Europäischen Fonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und ESF (Europäischer Sozialfonds) flossen vorrangig in die Biomedizintechnik (37%) sowie die Informations- und Telekommunikationstechnologien (23%).

"Wir werben im gesamten Land für die Verbundforschung. Von entscheidender Bedeutung ist, dass das Potenzial und bereits vorhandene Know-how der Universitäten, Forschungs-einrichtungen und Firmen auch im Land bleibt. Mit unserer Neuausrichtung der Verbund-forschung geben wir die dafür nötigen Anreize, Forschung und Entwicklung im Praxis-verbund mit kleinen und mittelständischen Firmen in Mecklenburg-Vorpommern durchzu-führen", so Seidel weiter.

Der Wirtschaftsminister nutzte die 4. Strategiekonferenz (erste Konferenz: Rostock, Zweite: Neubrandenburg, Dritte: Wismar), um gemeinsam mit den beteiligten Partnern zwei neue Verbundprojekte vorzustellen und Fördermittelzusagen in Höhe von 700.000 Euro zu überreichen. Im Mittelpunkt stehen zwei eHealth-Projekte in der Präventiv-medizin und Dermatologie. Hierbei handelt es sich um eine Systemlösung zur Analyse des Gesundheitszustandes und sich entwickelnder Gesundheitsgefährdungen wie Stress und ungenügende Fitness sowie eine moderne telemedizinische Lösung für die Nachsorge von Patienten mit schweren Hauterkrankungen. Projektpartner sind das Institut für Präventiv-medizin der Universität Rostock, die Universitätshautklinik Greifswald und das Neubrandenburger Unternehmen Infokom GmbH.

"Gesunderhaltung des Menschen ist eines der großen Themen des 21. Jahrhunderts. Die Anwendung telemedizinischer Technik trägt dazu bei, die Effizienz des Gesundheits-wesens zu erhöhen", unterstrich Seidel.

BU: Am Rostocker Präventivmedizininstitut werden Zukunftsmodelle für die Gesund-erhaltung im Alltag und Freizeit entwickelt. Dabei spielen eHealth-Lösungen eine immer größere Rolle.