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Institut für Präventivmedizin widmet sich dem Menschen in seiner Lebensumwelt

11. July 2006

Präventivmedizin - das ist weit mehr als nur die Förderung von sportlicher Betätigung oder gesunder Ernährung. 'Wir betrachten den Menschen in seiner komplexen Lebensumwelt. Dabei werden physische und psychische Beanspruchungen sowohl im Arbeitsprozess als auch im Freizeit- und Familienumfeld einbezogen', sagt Privatdozentin Dr. Regina Stoll, Leiterin des neu profilierten Institutes für Präventivmedizin (IPM).

Die Forschungseinrichtung, hervorgegangen aus dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin, widmete sich bereits in der Vergangenheit der Erforschung von Belastungen und Beanspruchungen im Arbeitsprozess. Bisherige arbeitsmedizinische Forschungen hatten dabei zunächst vor allem schwere körperliche Arbeit im Blick. Mit der Zeit stand ein Kurswechsel an: 'Angesichts der veränderten Arbeitsumwelt stellen wir nun auch psychomentale Belastungen in den Mittelpunkt der Forschungsarbeiten', so Dr. Stoll. Zu untersuchende Parameter wie Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Gasstoffwechselgrößen, Blutdruck und so genannte Stressmarker wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sollen helfen, dieses noch neue Gebiet zu erforschen.Gearbeitet wird dabei strikt interdisziplinär. 'Die Verbindung von Medizin und moderner Informationstechnik ist für uns von entscheidender Bedeutung', sagt Frau Dr. Stoll. Mit Hilfe von mathematischen Modellen gelinge es, komplexe Zusammenhänge zwischen Mensch und Umwelteinflüssen einfach und verständlich zu beschreiben. Ziel des IPM sei es, auf Basis fundierter wissenschaftlicher Ergebnisse sowohl in der Arbeitswelt als auch im persönlichen Umfeld optimale Bedingungen für die Prävention und Gesundheitsförderung zu schaffen. Dazu arbeitet das Institut für Präventivmedizin intensiv mit Firmen und Instituten aus der Region zusammen. Innerhalb der Universität Rostock ist das IPM in die wissenschaftliche Einrichtung CELISCA (Center for Life Science Automation) eingebunden. Wichtig ist vor allem auch die Kooperation mit den Kollegen der North Carolina State University in Raleigh (USA), an der Frau Stoll selbst Professorin ist. Bereits seit 2004 werden gemeinsame Forschungsprojekte bearbeitet. Das Rostocker Institut für Präventivmedizin ist bundesweit das erste universitäre Forschungsinstitut, das Arbeitsmedizin, Sportmedizin und Sozialmedizin verbindet. 'Neben der wissenschaftlichen Bedeutung der Forschungsarbeiten hat das Land Mecklenburg-Vorpommern nun auch das wirtschaftliche Potenzial der Präventivmedizin erkannt', sagt die Dekanin Frau Professor Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg, die die neue Profilschärfung des Instituts zusammen mit der Medizinischen Fakultät nachdrücklich unterstützt. MV wolle sich in den kommenden Jahren zum Gesundheitsland entwickeln und mit Angeboten im Bereich der Gesundheitsförderung mehr Touristen und Besucher in das Land holen. Das Institut für Präventivmedizin solle dabei nicht der letzte Schritt sein. 'Wir haben ein Konzept für ein 'Center für Integrative Prävention' schon ausgearbeitet, um die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Praxis zu ermöglichen', verrät Dr. Stoll. Derzeit sei sie auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten und einer Finanzierung.

Nähere Informationen:Privatdozentin Dr. med. habil. Regina StollInstitut für Präventivmedizin Medizinische Fakultät Universität Rostock St. Georgstr. 10818055 RostockTel.: 0381 / 494 - 9951 Mail: Regina.Stoll@uni-rostock.de Web: www.ipm.uni-rostock.de     

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